Hommage an Valeska Gert – Ich bin eine Hexe
In dem Stück ehrt die israelische Tänzerin Shirly Barbie, den Geist von Valeska Gert, während Stella Jürgensen (Rezitation & Gesang) Texte aus Valeska Gerts Autobiographie „Ich bin eine Hexe – Kaleidskop meines Lebens“ rezitiert, gemischt mit Zitaten aus Interviews und anderen Quellen.
Begleitet werden sie an diesem Abend von Frank London (Komposition & Trompete) & Shai Bachar (Klavier). Ihr Werk und ihr Vermächtnis wird im Kontext und durch die Linse der jüdischdeutschen Kultur, Identität und Geschichte neu beleuchtet.
Valeska Gert (1891-1978) war ein Phänomen: In den 1920er Jahren wurde die gebürtige Berlinerin weltberühmt und startete als Tänzerin und Anti-Performance-Künstlerin eine internationale Karriere. 1933 floh sie vor den Nazis über Umwegen nach Amerika, wo sie mit ihrem Nachtclub „Beggar’s bar“ in New York Furore machte: Der Dramatiker Tennessee Williams kellnerte, die Schauspielerin Judith Malina besorgte die Garderobe.
Als sie schließlich 1947 nach Deutschland zurückkehrte, war ihre eigenwillige Kunst nicht länger gefragt. Ja, vergessen! Obwohl sie mit ihren Choreografien vom Leben der einfachen Leute und der Gescheiterten das Tanztheater revolutionierte, gerieten sie und ihr Werk ins Aus der Erinnerung – anders als etwa Zeitgenossinnen wie Mary Wigman oder Lotte Lenya. Ausgerechnet in Kampen auf Sylt avancierte sie schließlich mit ihrem „Ziegenstall“ zum Geheimtipp der reichen und nicht so reichen Insel-Avantgarde und avancierte zur schrillsten und eigenwilligsten Nachtclubbesitzerin Deutschands.
Die Zahl der Plätze ist begrenzt.
Kostenbeitrag: 30,-€
Mitglieder der JGHH: 20,-€
Diese Veranstaltung wird von der Behörde für Kultur und Medien gefördert.